Wir sind gewohnt, dass uns ein Spiegel immer die Realität zeigt – oder? Aber ist das, was wir wahrnehmen, auch immer real?
Wie schon bei „Alice im Wunderland – Hinter den Spiegeln“ kann ein Spiegel nicht nur eine solide, harte Glasscheibe sein, sondern eben auch in fluide Grenze zwischen Realität und Imagination.
Die Klarinettistin befindet sich zwischen zwei Spiegeln, zwei Wahrnehmungsebenen, die solange gegeneinander gedreht werden, bis sich beide selbst und alles dazwischen befindliche in einen reißenden Strudel spiegeln. Die kalten, kantigen Flächen verschwimmen zu Zerrspiegeln, welche sämtliche Konturen verschleiern und verziehen, bis sie sich nahezu auflösen. Die anfangs glatte Oberfläche wird zum Wasser-Spiegel, durch den man, taucht man hindurch, in eine neue Wahrnehmungsebene hinübergleiten kann.
Titel: S P I E G E L
Besetzung: Klarinette solo
Dauer: ca. 8 min.
Datum der Uraufführung: 15.09.2021 | Konzerthaus Berlin
Klarinettistin der Uraufführung: Magdalena Faust
Noten- sowie Klangbeispiele finden Sie unter der Kategorie ›Solo‹.