STIMMEN – für Fagott Solo

Zu Beginn sind es nur leichte Irritationen, akustische Halluzinationen etwa oder Beeinträchtigungen des Sehvermögens. Doch später entwickelt sich daraus ein wahrer Sturm an Wahnvorstellungen, der den Betroffenen verschlingt, bis nichts mehr von der ursprünglichen Persönlichkeit vorhanden ist.

Das Gehirn ist die Schaltzentrale unseres gesamten Körpers und macht uns Menschen gleichzeitig zu einzigartigen Persönlichkeiten. Doch manchmal treten Krankheiten oder Komplikationen auf, gegen die wir Menschen machtlos sind und ergreifen Besitz über diesen so wichtigen Teil unseres Körpers.
Gedanken die man meist lieber beiseite schiebt, die mich jedoch in diesem Fall inspiriert haben, mich auch einmal musikalisch damit auseinanderzusetzen.

An den Spieler oder die Spielerin gefesselt bildet das Fagott in STIMMEN einen zweiten Körper, der noch im einen Moment zum klingen gebracht wird, doch schon im nächsten die menschliche Stimme des Spielenden gefangen hält und verschluckt. Dieses spannungsgeladene Verhältnis setzt den Grundstein für den weiteren Verlauf des Stückes – bis hin zu zermürbenden Passagen aus zersetzten Klängen ohne klare Kontur.

Titel:  STIMMEN
Besetzung: Fagott Solo
Dauer: ca. 14 min.
Datum der Uraufführung: 28.06.2016 | Karlsruhe

Noten- sowie Klangbeispiele finden Sie unter der Kategorie  ›Solo‹.


Kommentar verfassen